Ein neuer Bewohner im Haus Nummer 1? - Teil I
Es war Anfang Juni. Ich scrollte durch die Kleinanzeigen.
Hier hatte ich in der Vergangenheit schon das ein oder andere Schnäppchen
entdeckt. Plötzlich stieß ich auf eine Anzeige, die mich innehalten lies: „Yorkshire
Terrier in gute Hände abzugeben“. Auf dem Bild sah man einen zuckersüßen Hund.
Er sah fast aus wie unsere Lotte – nur in braun. Ich klickte auf die Anzeige
und begann zu lesen. „Schweren Herzens müssen wir uns von unserer Hündin Luna
trennen“ stand da. Der Standort war nur wenige Kilometer von unserem Wohnort
entfernt. Ich las weiter „freundlicher Hund… bellt selten… ist Alltagsgeräusche
gewohnt… geht gerne und lange spazieren… Autofahren und Alleine bleiben ist
kein Problem“. Es hörte sich alles super an. Je öfter ich mir die Bilder ansah,
desto mehr verliebte ich mich in die kleine Maus.
Also zeigte ich meinem Mann die Anzeige. Chris und ich
hatten schon öfter darüber gesprochen, uns vielleicht irgendwann einen
Zweithund zuzulegen. Aber das Thema war eigentlich nicht aktuell und wir hatten
uns nie näher damit befasst. Wir diskutierten das Für und Wider. Wir
überlegten, was sich alles ändern würde mit einem zweiten Hund. Viel mehr
Arbeit macht so ein weiterer Zwerg ja nicht und sie würden uns auch nicht die
Haare vom Kopf fressen. Aber was ist, wenn die zwei sich nicht vertragen? Wäre
es nicht einfacher, irgendwann einen Welpen zu adoptieren, sodass die zwei
zusammen aufwachsen können? Was ist, wenn der Hund nicht gut erzogen wurde?
Einen Welpen kann man sich ja „nach seinen Wünschen formen“. Andererseits war
dieser Hund schon stubenrein und man hätte keine schlaflosen Nächte, wie bei
einem Welpen. Fragen über Fragen!
Ich machte einen Screenshot von der Anzeige und schickte sie
meinen Eltern und ein paar Hundefreunden. Alle bestärkten uns darin, es zu
wagen! Also beschloss ich, den Leuten mal zu schreiben. Vielleicht sagen sie ja
von sich aus nein, und dann hätte es sich sowieso erledigt. Wer nicht wagt, der
nicht gewinnt! Ich verfasste eine Nachricht, stellte uns kurz vor und schlug
vor, uns einfach mal zu einem gemeinsamen Spaziergang zu treffen. Man oh man, waren
wir aufgeregt!! Die Tage vergingen, aber keine Antwort kam. Irgendwann wurde
dann die Anzeige gelöscht. Wahrscheinlich hatte Luna schon ein neues Zuhause
gefunden. Es sollte wohl nicht sein. Ich war richtig traurig. Irgendwie hatte
ich mich schon mit dem Gedanken angefreundet, bald zwei Hunde zu haben. Mein
Mann und ich sprachen in den folgenden Tagen oft von Luna und waren beide
richtig geknickt. Sie hätte bestimmt sooo gut in unsere Familie gepasst!
Zwei Wochen später vibrierte montagmorgens mein Handy. Unglaublich:
Es war eine Nachricht von den Besitzern! Sie fragten, ob wir noch Interesse an
Luna hätten. Ich machte Luftsprünge! Wir verabredeten uns für das darauffolgende Wochenende. Ich konnte die
ganze Woche an nichts anderes mehr denken und war richtig aufgeregt und
gespannt, wie das erste Treffen der beiden Hunde verläuft.
Dann war es endlich soweit. Es war Samstag. Der Plan war,
dass wir zuerst ein bisschen zusammen bei uns um die Ecke spazieren gehen,
damit die Hunde sich auf neutralem Boden kennenlernen konnten. Anschließend
sollte es zu uns in den Garten gehen, um zu sehen, wie Lotte sich gegenüber
Luna in ihrem Revier verhält. Es klingelte an der Tür und ich machte auf. Da
stand ein Paar in unserem Alter mit einem kleinen Fellknäuel an der Leine. Luna
war noch süßer als auf den Fotos! Sie war etwas kleiner als Lotte. Aber zugegeben auch
ein bisschen pummeliger :) Sie hatte ein wunderschönes Gesicht und ein süßes
Halsband mit blauem Halstuch umgebunden. Wir gingen zusammen spazieren. Die
Hunde beschnupperten sich ausgiebig und liefen einträchtig nebeneinander her.
Währenddessen erzählten uns die Besitzer alles über Luna und wir stellten alle
Fragen, die wir uns im Vorfeld überlegt hatten. Sie sagten uns, dass sie
unzählige Anfragen bekommen hatten, wovon die meisten sehr merkwürdig und
unseriös klangen. Deshalb hatten sie die Anzeige vorübergehen deaktiviert. Der
Grund, weshalb sie Luna abgeben wollten, war, dass sie Angst vor deren kleinem
Sohn hatte.
Später, in unserem Garten schaute sich Luna neugierig um. Lotte war ihr
gegenüber sehr tolerant und keinesfalls aggressiv. Das Paar fragte uns, ob wir
Luna über Nacht mal probeweise behalten wollten. Und natürlich wollten wir das!
Sie hatten ihr Körbchen, Futter etc. mitgenommen, da wir diese Option im
Vorfeld schon besprochen hatten. Daran sah man auch, dass es den Leuten
wirklich wichtig war, dass wir vorher gut austesten, ob Luna bei uns einzieht.
Keiner von uns wollte, dass sie zum „Wanderpokal“ wird. Sie sollte ein
Zuhause-für-immer bekommen. Und es galt herauszufinden, ob das bei uns sein
wird!
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Wird aus den beiden bald ein Dreamteam? Auch Autofahren wurde am "Probetag" getestet. |
Am Abend merkte Lotte, dass irgendwas nicht stimmte. Wir hatten schon öfters Hundebesuch, aber der verschwand sonst nach ein paar Stunden wieder. Luna aber blieb. Abends saßen wir auf der Couch, Lotte wie immer dabei. Als wir Luna dazu holten, merkte man das erste Mal ein bisschen Eifersucht bei Lotte. Sie schob Luna mit ihrem Kopf weg! Sie hat kein einziges Mal geknurrt und war auch nie aggressiv, aber man hat gemerkt, dass sie Luna nicht auf der Couch duldete. Klar, schließlich musste sie ihren Platz bei „Mama und Papa“ bisher nicht teilen.
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Anfangs hatte Lotte vielmehr Interesse an Lunas Körbchen, als an ihr selbst... |
Die anschließende Nacht war ruhig aber kurz. Am nächsten Tag machten wir
einen ausgiebigen Spaziergang. Es klappte alles perfekt. Wir redeten darüber,
wie es nun weiter gehen sollte. Wollen wir Luna behalten? Da war immer noch diese
Unsicherheit. Am Abend klingelte es an der Tür und Luna wurde wieder abgeholt.
Die Frau fragte uns, wie wir uns entschieden hätten. Wir sagten, wir überlegen
es uns noch und wollten eine Nacht drüber schlafen. Ich machte die Tür zu und
schon kullerten die Tränen. Da war mir klar, dass es nichts mehr zu überlegen
gab. Ich hatte mich schon längst in die kleine Maus verliebt! Mein Mann nahm
mich in den Arm und fragte mich, ob ich sie behalten will. Ich weinte und
nickte nur. Und noch am selben Abend schrieben wir dem Paar, dass wir Luna bei
uns aufnehmen wollen.
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Every Blondie needs a Brownie |
Teil (2) folgt in Kürze.
So eine wunderschöne Geschichte ��❤️ Zwei sind besser als ein Hund und sie versüßen jeden Tag den Alltag erneut. Ich freue mich so sehr für euch, dass ihr nun Luna zu euch geholt habt. Sie ist wirklich zuckersüß. Liebe Grüße meine Liebe ��
AntwortenLöschenDeine Jacky (Jakkine)
Hallo Liebes, vielen Dank :) Du warst ja eine der ersten, denen ich davon erzählt habe und hast mir Mut gemacht, den Schritt zu wagen ❤️
LöschenSuper Entscheidung und toller Bericht. Die Hundis haben es so gut bei euch!!LG
AntwortenLöschenvielen Dank liebe Janine ❤️
Löschenwow, diese Geschichte ist so wahnsinnig beruehrend und wunderschoen geschrieben! Ihr habt alles richtig gemacht und Luna damit ein wundervolles Zuhause geschenkt! Einfach toll! Ich freue mich auf die Fortsetzung der Geschichte! Liebe Gueße, Jana
AntwortenLöschenHallo Jana, vielen vielen Dank für deine unglaublich lieben Worte!! ❤️
LöschenEvery blondie needs a Brownie! :) Du bist auch mein Brownie:)
AntwortenLöschen♡♡♡♡♡♡♡♡♡♡♡♡♡♡
In Love
Mrs. Albino